Konzept

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Über den Straßenkindergarten

In Alt­lin­den­au gegen­über vom Bus­hof befin­det sich der neue Stand­ort des Stra­ßen­kin­der­gar­tens. Er ist zunächst ein­mal Erfah­rungs­raum für Kin­der, ist Spiel- und Bewe­gungs­raum. Dar­über hin­aus bie­tet er den Kin­dern Rück­zugs­mög­lich­kei­ten, ermög­licht so auch Ruhe und viel­fäl­ti­ge Kontakte.

Was ihn beson­ders macht, ist die täg­li­che päd­ago­gi­sche Arbeit. Sie ori­en­tiert sich an den Grund­sät­zen des Situa­ti­ons­an­sat­zes nach Armin Krenz – ein sozi­al­päd­ago­gi­sches Kon­zept zur Beglei­tung von Bil­dungs- und Lebens­be­wäl­ti­gungs­pro­zes­sen mit dem Haupt­au­gen­merk auf Auto­no­mie, Soli­da­ri­tät und Kompetenz.

Die Erzieher*innen ver­ste­hen sich dabei als Bezugs­per­son, Ermöglicher*in, Begleiter*in, Unterstützer*in, Vor­bild und Doku­men­ta­to­ren. Ihre päd­ago­gi­sche Arbeit ist auf die indi­vi­du­el­le Ent­wick­lung der Kin­der und auf die Bedürf­nis­se der Grup­pe abge­stimmt. Die­se offe­ne Pla­nung setzt ein hohes Maß an gegen­sei­ti­ger Offen­heit und Wert­schät­zung zwi­schen Erzieher*innen, Kin­dern und Eltern vor­aus. Sie steht natür­lich auch in engem Zusam­men­hang zu den unter­schied­li­chen Lebens­si­tua­tio­nen und Lebens­be­din­gun­gen der Kin­der und ihrer Familien.

Die Kin­der erfah­ren in der Gemein­schaft Ihre Unter­schied­lich­keit als wech­sel­sei­tig sti­mu­lie­rend und berei­chernd. In die­sem sozia­len Kon­text und einer posi­ti­ven Bezie­hungs­at­mo­sphä­re wird jedes Kind unter­stützt, die eige­ne Iden­ti­tät aus­zu­prä­gen und das eige­ne mensch­li­che Poten­zi­al zu entfalten.

Jedes Kind soll durch den Erwerb ver­schie­de­ner Kom­pe­ten­zen zur Selbst­wirk­sam­keit geführt und in sei­nem Selbst­wert­ge­fühl bestärkt wer­den. Die päd­ago­gi­sche Beglei­tung erfolgt daher auf der Grund­la­ge des vor­han­de­nen Wis­sens über die ent­wick­lungs­psy­cho­lo­gi­schen Beson­der­hei­ten der Kin­der im vor­schu­li­schen Alter.

Eine wei­te­re prä­gen­de Rol­le für den Kin­der­gar­ten­all­tag spielt die Koope­ra­ti­on zwi­schen Erzieher*innen und Eltern, die den Stra­ßen­kin­der­gar­ten seit sei­ner Grün­dung trägt. Sie ist ste­tig gewach­sen und zeich­net sich durch eine herz­li­che und fami­liä­re Atmo­sphä­re aus.

Der Name des Kin­der­gar­tens hat mit sei­ner Ent­ste­hungs­ge­schich­te zu tun. Ursprüng­lich als wohn­ort­na­her Kin­der­gar­ten »in unse­rer Stra­ße« gedacht, ver­steht sich »Stra­ße« heu­te auch als Syn­onym für Leben, nähe­re und fer­ne­re (Um-) Welt, Offen­heit – ein sich auf den Weg machen.

Mit der Bezeich­nung »Stra­ßen­kin­der­gar­ten« wird somit ein wich­ti­ges päd­ago­gi­sches Ziel benannt: Die Erschlie­ßung und Aneig­nung der (Um-)Welt als Vor­aus­set­zung für die Ent­wick­lung einer eige­nen Iden­ti­tät und Persönlichkeit.